DTV med-Gruppe stimmt weitere Maßnahmen ab

BONN, 28. April 2016 - Am 15. und 16. März traf sich die DTV med Fachgruppe auf Einladung der Bardusch GmbH in deren Räumlichkeiten am Hauptsitz in Ettlingen zu einem zweitägigen Sitzungstermin. Den Teilnehmern dieser speziellen Fachgruppe – sowohl textile Dienstleister als auch Zulieferer - geht es vor allem um die künftige Marktentwicklung und darum, die textile Dienstleistung stärker zu etablieren und mit den Trägern der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zusammenzuarbeiten. Auch einige Textildienstleister aus Österreich nahmen an der Sitzung teil, um den gemeinsamen Austausch mit den deutschen Kollegen zu suchen.

Einen Fokus legt die Gruppe auf den Bereich der Versorgung mit sterilen OP-Abdeckungen und –Mänteln. Dafür wurden im Rahmen der DTV med-Gruppe Werbematerialien entwickelt, die die Unternehmen beim Marketing und Vertrieb für die Versorgung mit diesen textilen Medizinprodukten einsetzen können. Zudem fand im Januar dieses Jahres eine erste Vertriebsschulung für Mitarbeiter aus der OP-Versorgung statt. Auch wurde die Internetseite www.der-op-der-zukunft.de erweitert und in englischer Sprache angeboten.

Zahlreiche Veränderungen im Markt

DTV-Geschäftsführer Andreas Schumacher informierte die Teilnehmer zudem über bevorstehende Änderungen beim Vergaberecht. So werden ab 2017 nur noch elektronische Teilnahmen an Ausschreibeverfahren möglich sein. Um über die technischen Voraussetzungen und die unterschiedlichen Anbieter der notwendigen elektronischen Signaturen zu informieren, plane der DTV im Herbst 2016 Seminare zu diesem Thema anzubieten. Zudem arbeite man in diesem Bereich mit der femak, der Fachvereinigung der Krankenhauseinkäufer, zusammen.

Darüber hinaus setzt sich der DTV über seine Mitgliedschaft in der Organisation Small Business Standards (SBS) in Brüssel derzeit mit mehreren in Überarbeitung befindlichen europäischen und internationalen Normen für Textilien im Gesundheitswesen auseinander. Ganz aktuell geht es beispielsweise um Normen und Testspezifikationen im Bereich der OP-Bekleidung in der EN 13795 und der ISO 22610 sowie um das Qualitätsmanagement für Medizinprodukte in der EN 13485. Schumacher informierte die Teilnehmer über den aktuellen Sachstand und machte nochmal deutlich, dass sich der DTV nicht nur für die DTV med Mitglieder, sondern im Sinne der ganzen Branche tätig ist. Denn es handelt es sich um ein wichtiges Geschäftsfeld des Textilservice. Daher wollen die Mitglieder und der DTV zukünftig übergreifend und europäisch planen und agieren.

Pflegeheimmarkt

Ein zweites aktuelles Themenfeld von DTV med ist die Versorgung von Pflegeeinrichtungen. Ein separater Arbeitskreis erarbeitet hier Kommunikationsmaßnahmen, um die Kunden insbesondere über Anforderungen für eine hygienische Versorgung mit Textilien und die Vorteile der textilen Versorgung durch qualifizierte Dienstleister aufmerksam zu machen. So entstand in Zusammenarbeit mit der Öffentlichen Prüfstelle für das Textilwesen der Hochschule Niederrhein eine Veröffentlichung mit Empfehlungen zum Umgang mit Textilien aus Alten- und Pflegeheimen. Alle interessierten DTV-Mitglieder können diese übrigens in der DTV-Geschäftsstelle anfordern.

Auch über Marktentwicklungen wurde in der Arbeitsgruppe diskutiert. So gab es in den vergangenen Monaten mit einer aktualisierten DGUV Richtlinie zum „Umgang mit Wäsche aus Bereichen mit erhöhter Infektionsgefährdung“ und einer neuen RAL für Gebäudereinigung im Gesundheitswesen wichtige Veränderungen in diesem Marktsegment. Die neue RAL sieht vor, dass neben der Bekleidung der Gebäudereiniger im Gesundheitswesen auch Wischtextilien und Reinigungstücher nach RKI-Richtlinien gewaschen werden müssen. Dadurch, dass explizit darauf hingewiesen wird, dass Wischtextilien nicht in Haushaltswaschmaschinen bearbeitet werden dürfen, könnten sich hier neue Wachstumsmärkte ergeben, wenn diese RAL tatsächlich auch in den Ausschreibungen zum Tragen kommt. Inwieweit sich dies am Markt durchsetzt, bleibt abzuwarten.

Die Teilnehmer vereinbarten ein nächstes Treffen im Juli 2016, die österreichischen Unternehmen wollen auch dann wieder dabei sein. A. Schumacher dankte der Bardusch GmbH herzlich für die Gastfreundschaft und die Unterstützung der Initiative.

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